top of page

Dr. med. Romano Schneider

  • Niklas Bienbeck
  • 27. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

«Ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit ist es, der Stigmatisierung von Adipositas entgegenzuwirken und dafür einzutreten, dass die Erkrankung als das anerkannt wird, was sie ist – eine ernsthafte Krankheit.»


Romano Schneider

Dr. med. Romano Schneider

Stv. Oberarzt Viszeralchirurgie

Clarunis, Universitäres Bauchzentrum Basel, DKF-Forschungsgruppenleiterin seit 2025


Forschungsgebiet

Metabolische und bariatrische Chirurgie




Video-Interview



Was hat Sie persönlich dazu bewegt, sich auf die chirurgische Behandlung von Adipositas zu spezialisieren?


Adipositas ist eine weltweit zunehmende, schwere Erkrankung, die zahlreiche Folgekrankheiten nach sich zieht. Ihre gesellschaftliche Relevanz ist daher enorm. Mich persönlich motiviert, dass wir als Chirurginnen und Chirurgen den Betroffenen durch einen operativen Eingriff zu einer deutlich verbesserten Lebensqualität verhelfen können. Ein weiterer wichtiger Aspekt meiner Arbeit ist es, der Stigmatisierung von Adipositas entgegenzuwirken und dafür einzutreten, dass diese Erkrankung als das anerkannt wird, was sie ist – eine ernsthafte Krankheit.

 


Wie verändert sich das Leben der Patientinnen und Patienten nach einer bariatrischen oder metabolen Operation – medizinisch und persönlich?


Medizinisch führt eine Schlauchmagen-Operation zu einem deutlichen Gewichtsverlust, was sich wiederum positiv auf Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck auswirkt – diese bessern sich häufig erheblich, teilweise verschwinden sie sogar ganz. Auch persönlich verändert sich für die Patientinnen und Patienten vieles: Wir beobachten oft eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität, nicht zuletzt durch die gesteigerte Mobilität infolge der Gewichtsreduktion.


 

Welche wissenschaftlichen Fragen stehen aktuell im Zentrum Ihrer Forschung?


Aktuell planen wir eine grosse, internationale, randomisierte Studie mit Patientinnen und Patienten, die nach einer Schlauchmagen-Operation entweder zu wenig Gewicht verlieren oder erneut an Gewicht zunehmen. In dieser Studie vergleichen wir zwei verschiedene Operationsmethoden, um herauszufinden, welches Verfahren die bestmögliche Zweit- beziehungsweise Revisionsoperation für diese Patientengruppe darstellt.



Wie könnte Künstliche Intelligenz Ihre Arbeit in Zukunft unterstützen – etwa bei der Entscheidungsfindung oder Planung von Eingriffen?


Ich sehe in der Künstlichen Intelligenz die Chance, individuelle Risikoprofile von Patientinnen und Patienten präziser zu erfassen und so die Entscheidungsfindung zu verbessern. Zudem könnte sie dabei helfen, die jeweils optimale Operationsmethode für eine bestimmte Person zu identifizieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Nachsorge: Die bariatrisch-metabolische Chirurgie erfordert sowohl eine sorgfältige Vorbereitung als auch eine langfristige Betreuung. Mithilfe von KI liesse sich diese Nachsorge künftig wohl noch stärker individualisieren und personalisieren.

Kommentare


bottom of page